Bachblüte des Monats Juli

 

Red Chestnut „Lass los“

 

Der Monat Juni ist für mich so rasend schnell vorübergegangen, dass ich erst heute, am 02.07. dazu komme die Bachblüte des Monats einzustellen. Ich bitte dies zu entschuldigen und gelobe Besserung J

 

Red Chestnut ist eine Blüte die zweierlei verschiedene „Probleme“ harmonisieren kann. Diese Probleme stehen jedoch in ihrer Ursache doch wieder sehr nah beieinander.

Zum einen wäre da die übertriebene Sorge um Andere. Meist ist dies eine Blüte, die von Müttern  benötigt wird, die sich zu viele Sorgen um ihre Kinder machen. Sie malen sich ständig Horrorszenarien aus und bewirken mit ihrer Überbesorgtheit beim Gegenüber schon mal ein „genervt sein“. Sie können sich nicht  damit abfinden, dass der Andere seinen eigenen Weg geht, gehen muss, und befürchten ständig, dass ihm etwas passiert. Selbstverständlich ist es mehr als natürlich, dass sich Eltern um ihre Kinder sorgen und ein Fünkchen Wahrheit ist schon an den Sorgen dran. Jedoch erdrücken die Red Chestnut Menschen ihre Mitmenschen mit ihrer Besorgtheit und erreichen somit, dass beim Gegenüber auch Leid entsteht. Die Veranlagung kann sich zu einer pessimistischen Grundhaltung ausweiten.

Im positiven Zustand können die Menschen ihren Gegenüber vertrauensvoll seinem Schicksal überlassen. Sie gelangen zu der Erkenntnis, dass ihr „Sorgenkind“ gut geführt wird und erlangen somit (wieder) ein Urvertrauen ins Leben und seine Facetten.

Die zweite Schiene ist ein übertriebenes Mitleiden bei realem Leid eines anderen Menschen. Die Menschen im negativen Red Chestnut Zustand können sich nicht gegen den fremden Schmerz abgrenzen. Sie sind übertrieben mitfühlend und leiden mit. Oftmals finden sich hier Menschen in sozialen, medizinischen oder therapeutischen Berufen wieder.

Red Chestnut bewirkt, dass sich die Menschen wieder in einer natürlichen, für sie gesunden Weise dem Gegenüber begegnen können. Selbstverständlich sind sie immer noch sehr einfühlsam und mitfühlend, können sich aber doch gegen das Leid abgrenzen. Mir hat einmal eine Sterbebegleiterin gesagt, „Es ist schwer. Aber mir darf es gut gehen auch wenn es anderen schlecht geht.“ Ich finde diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf, statt mit den anderen mitzuleiden, was ihm ja überhaupt nichts bringt, kann man sich tatkräftig an seine Seite stellen. Mit der nötigen Abgrenzung gelingt es nämlich, dem Menschen viel mehr zu helfen als stumm, still und tatenlos mitzuleiden. Wie gesagt das Mitgefühl und die Sensivität geht nicht verloren.

 

Ich schließe meinen Text mit dem Zitat von

Morales

„Vertrauen ist die Mutter der Sorglosigkeit“

©Sabine Wellmann